Ablauf einer MPU

FRAGEBÖGEN

Um dem MPU-Gutachter im Vorfeld einen ersten Eindruck über den Probanden, zu vermitteln, werden zwei verschiedene Fragebögen vorgelegt: zum Einen den medizinischen, zum Anderen den psychologischen Fragebogen.

Im medizinischen Fragebogen wird u.a. ermittelt, ob Erkrankungen und/oder Behinderungen vorliegen und ob man sich aufgrund von Alkoholmissbrauch und/oder anderen Gründen in ärztlicher Behandlung befindet.

Im psychologischen Fragebogen geht es in erster Linie um Persönlichkeitsmerkmale. Es werden z.B. allgemeine Fragen nach dem Familienstand, Beruf etc. gestellt, aber auch zu früheren Verstößen im Straßenverkehr.

Die ausgefüllten Fragebögen werden von einem Arzt und einem Psychologen ausgewertet und miteinander verglichen.

LEISTUNGSTESTS

Dieser erfolgt an einem digitalen Testgerät. Hierbei geht es hauptsächlich um die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit. Die Aufgaben müssen so schnell, aber auch so genau wie möglich gelöst werden. Beim Reaktionstest müssen u.a. bei verschiedenen aufleuchtenden Farben die dazu gehörigen Knöpfe gedrückt werden.

Im Vorfeld sollte man den Gutachter über vorhandene körperliche Beeinträchtigungen wie Farbenblindheit, Schwerhörigkeit oder vergleichbares informieren. Personen mit deutschen Sprachschwierigkeiten sollten darauf hinweisen, dass sie unter Umständen die Aufgaben nicht richtig verstehen.

MEDIZINISCHE UNTERSUCHUNG

Ein Arzt wird den Probanden daraufhin untersuchen, ob er noch in der Lage ist, ein Kraftfahrzeug sicher im Straßenverkehr zu führen. Diese Untersuchung bezieht sich in erster Linie auf den Grund, der letztlich die MPU zur Konsequenz hatte (z.B. Drogenmissbrauch). Es werden Blut- und Leberwerte untersucht und i.d.R. ist es notwendig, die Befunde und Werte von bislang konsultierten Ärzten mit einzubeziehen. Geht es um Drogen- oder Medikamentensucht, so muss bereits ein Abstinenznachweis vorliegen. In dem Fall wird ein sogenanntes Urinscreening gemacht.

PSYCHOLOGISCHES UNTERSUCHUNGSGESPRÄCH

Der letzte und wichtigste Aspekt der MPU ist das psychologische Untersuchungsgespräch. Es handelt sich hierbei nicht um Smalltalk! Ein Psychologe stellt sehr gezielte Frage, die darauf ausgerichtet sind, eine Einschätzung zu gewinnen, ob der Proband in der Lage ist, künftig wieder sicher und verantwortungsbewusst im Straßenverkehr unterwegs zu sein und sich das Vergehen, das letztlich zur MPU führte, nicht wiederholt.

Dieses Untersuchungsgespräch beginnt damit, wie sich der Proband verhält, während die Fragebogen ausgefüllt werden und natürlich die Antworten selbst; denn diese Informationen fließen in die Beurteilung mit ein. Im eigentlichen Gespräch geht es um Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft. Der Psychologe wird aufgrund des Gespräches Rückschlüsse daraus ziehen, ob die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass der Proband wieder im Straßenverkehr auffällig wird.

Dem Psychologen nur zu versichern, dass dies nicht so sein wird, reicht nicht aus. Er wird dies am Auftreten, Verhalten und den Antworten selbst festmachen.

Nach dem Gespräch wird er ein Gutachten erstellen und zumeist schon eine Tendenz aufzeigen können, wie das Ergebnis ausfallen wird. Nach 1 bis 2 Wochen wird das Gutachten verschickt.